Gold auf der ganz großen Bühne

 

Das Trainingsjahr 2015 hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon zeigen sich die Kämpfer des Judosportverein Sondershausen mit sehr guten Ergebnissen zum ersten Wettkampfhöhepunkt beim 20. Internationalen Sparkassenpokal in Jena am vergangenen Wochenende.  Die über 900 Starter der 90 Vereine aus ganz Deutschland und Tschechien verdeutlichen die sportliche Bedeutung dieses Turnieres. Unter ihnen kämpften auch drei Judokas aus Sondershausen und zeigten, dass, egal auf welchem Niveau, mit ihnen zu rechnen sei.

Max Baier ging als einziger Sportler des JSV am Samstag in der Altersklasse u10 (-26,4 kg) an den Start. Im ersten Kampf konnte weder sein Gegner noch er selbst einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Nach Ende der vollen Kampfzeit ging es in den "Golden Score", welchen Max dank einer Verwarnung des Gegners (Shido) für sich entscheiden konnte. Insgesamt hatte er an diesem Tag ein unglaubliches Ausdauervermögen und einen längeren Atem als seine Gegner, da er auch den zweiten Kampf und sowohl den Einzug in das Finale als auch das Finale selbst über die gesamte Zeit kämpfen musste. Immer war er bestrebt, mit seiner Spezialtechnik Ippon-seoi-nage anzugreifen, konnte aber nie sauber auf Punkt werfen sondern sammelte stets nur kleine Wertungen. Seine Gegner waren gleichzeitig nicht in der Lage, einen Angriff durchzusetzen und so behauptete er stets seinen Vorsprung bis zur letzten Sekunde. Nach vier sehr anstrengenden gewonnenen Kämpfen siegte Max Baier in seiner Gewichtsklasse und stand ganz oben auf dem Treppchen.

Die nötige Unterstützung an diesem Wettkampftag erhielt Max von unseren beiden Nachwuchstrainern Jonathan Künzel und Markus Hubert. Noch waren sie es gewöhnt, selbst auf der Tatami zu stehen und zu kämpfen, meisterten aber ihre Aufgabe am Mattenrand sehr gewissenhaft und erfolgreich.

In der Altersklasse u12 (+48 kg) musste es Sonik Kulke am Sonntag mit neun Gegnerinnen im Pool-Wettkampfsystem aufnehmen. Ihren einzigen Gruppenkampf konnte sie gegen eine weitaus schwerere Kontrahentin für sich entscheiden. Von Anfang an zeigte sie sich souverän auf der Matte und scheute nicht, immer anzugreifen. So konnte sie vorzeitig mit zwei halben Punkten durch ihre Spezialtechnik Seoi-otoshi,  über links und über rechts geworfen, den Sieg erringen. Auch im Einzug in das Finale war sie weiterhin auf Angriff gepolt. Bei eigenem Angriff ging sie selbst in den Bodenkampf über und fand sich in einem Armhebel wieder. Diesen konnte sie nicht lösen und musste den Sieg abgeben. Im Kampf um Platz 3 war  Sonik auch wieder sofort zur Stelle. Nach vielen eigenen Aktionen wurde sie von ihrer Gegnerin gekontert und verlor auch nach anschließender Festhalte ihren letzten Kampf. Trotz allem kann sie sehr zufrieden mit ihrer Leistung und auf einen 5. Platz bei einem so großen Turnier sein.

Als dritter Judoka des JSV Sondershausen ging Cedric Spieß in der Altersklasse u12 ( -32 kg) in einer Gruppe von 26 Kämpfern an den Start. Seine drei Gruppenkämpfe führte er sehr souverän mit viel Übersicht und Geschick. Dabei passte er stets seine Taktik an die jeweilige Situation an und zeigte sowohl über die linke als auch über die rechte Fassart seine Spezialwürfe Tai-otoshi und Seoi-otoshi. Den Sieg im ersten Kampf sicherte er sich noch nach einem halben Punkt durch eine Festhalte im Boden, die zwei weiteren Gruppenkämpfe gewann er schließlich mit zwei sauberen Würfen auf Punkt. Im Einzug ins Finale hatte es der Sondershäuser Judoka mit einem sehr starken Gegner zu tun, der gekonnt die Fassart von Cedric verhinderte und ihn im Boden durch eine Hebeltechnik besiegte. Auch der Kampf um Platz 3 endete nach langem hin und her im Bodenkampf. Die beiden Kontrahenten nahmen sich nichts und lange Stand der Ausgang auf Messers Schneide. Doch auch dieses Mal hatte Cedric im Boden das Nachsehen und verlor schon zum zweiten Mal bei diesem Wettkampf aufgrund einer Hebeltechnik des Gegners. Schließlich musste sich auch er mit einem guten fünften Platz zufrieden geben.

Insgesamt haben die Sportler des JSV Sondershausen an diesem Wochenende eine sehr gute Leistung gezeigt. Sie bewiesen, dass man auch als Judoka aus einem kleinen Verein bei einem Großereignis ganz nach oben kommen kann. Vor allem Max Baier machte durch seinen Sieg auf sich aufmerksam und kann nun stolz auf ein unvergessliches Turnier zurückblicken. 
Wichtig wäre es vielleicht in den kommenden Trainingseinheiten, einen Schwerpunkt auf die Hebeltechniken zu setzen, sodass unsere Kämpfer beim nächsten Mal den Sieg, nicht nur im Stand, sondern auch im Boden selbst davontragen werden.

 
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